Finanzieller Lagebericht

Jahresergebnisse 2023
Die Buchführung und Rechnungslegung der ARI richten sich gemäss Art. 19 des eGovG nach den Bestimmungen des kantonalen Finanzhaushaltsgesetzes. Der finanzielle Alltag der ARI ist allerdings auf ein IT-Unternehmen ausgerichtet. Die Finanzbuchhaltung wird deshalb mit einem KMUKontoplan geführt. Soweit das eGovG und die Statuten nichts anderes bestimmen, gelten gemäss Art. 10 Abs. 4 eGovG sinngemäss die Vorschriften des Obligationenrechts (OR) über die Aktiengesellschaft. Die Rechnungslegung wurde so organisiert, dass die Vergleichbarkeit mit den zukünftigen Geschäftsberichten gewährleistet ist. Die vorliegende Berichterstattung vermittelt ein zuverlässiges Bild der Vermögens- und Ertragslage sowohl aus Sicht des Finanzhaushaltsgesetzes (HRM2) als auch aus Sicht des OR.

Das Gesamtergebnis der Erfolgsrechnung weist einen Jahresgewinn von CHF 287’954 aus. Gegenüber dem Vorjahr schliesst die Erfolgsrechnung um CHF 470’610 schlechter ab. Im Vergleich zum Budget resultiert ein Besserabschluss von CHF 219’954. Im Betriebsergebnis – Operatives Ergebnis nach HRM2 – resultiert ein Einnahmenüberschuss von CHF 251’909. Das bessere Gesamtergebnis im Vergleich zum Operativen Ergebnis ist hauptsächlich auf die Entnahmen aus den Vorfinanzierungsreserven von CHF 60’000 zurückzuführen.

Die Erträge aus den Serviceverrechnungen und der Verrechnung von Dienstleistungen nach Aufwand im Betrage von CHF 19’456’706 schliessen um CHF 57’924 (-0.3 %) schlechter ab als budgetiert. Im Vergleich zum Vorjahr beträgt das Umsatzwachstum CHF 1’053’130 (+5.7 %). Die höheren Erträge sind neben dem üblichen Wachstum hauptsächlich auf das überdurchschnittliche Mengenwachstum bei folgenden von den Kunden bestellten Services und kostenpflichtigen Dienstleistungen zurückzuführen: Geschäftsidentitäten (Benutzer-Accounts), Arbeitsplatz (Hardware- Services), Netzwerk, Storage, Server sowie mehr verrechnete Dienstleistungsstunden (Kundenprojekte etc.).

Der Personalaufwand von CHF 7’181’841 fällt gegenüber dem Budget um CHF 49’159 (-0.7 %) tiefer aus. Im Vergleich zum Vorjahr sind die Personalkosten um CHF 408’799 (+6 %) gestiegen. Die Mehrkosten im Jahresvergleich resultieren vor allem aus den vom Verwaltungsrat bewilligten zusätzlichen Personalressourcen in den Bereichen Services, Infrastruktur und Projects & Consulting. Die Fluktuationsrate der ARI liegt per 31.12.2023 bei 15.8 %. Innerhalb von 12 Monaten sind neun Angestellte wegen Stellenwechsel ausgetreten.

Der IT-Sachaufwand von CHF 8’047’705 weist im Ergebnis CHF 166’295 (-2 %) tiefere Kosten als budgetiert aus. Die Minderkosten resultieren hauptsächlich aus nicht umgesetzten, also verschobenen Applikationsvorhaben sowie aus Minderkosten im technischen Infrastrukturbereich.

Die übrigen Betriebsaufwände (inkl. Warenaufwand und Finanzaufwand-/ertrag) von CHF 1’568’308 schliessen um CHF 51’692 (-3.2 %) tiefer ab als budgetiert. Im Vergleich zum Vorjahr sind diese Aufwände um CHF 159’855 gestiegen. Die Abschreibungen der Sachanlagen von CHF 2’418’356 liegen im Vergleich zum Budget um CHF 32’644 (-1.3 %) tiefer. Hauptgrund sind die Minderausgaben in der Investitionsrechnung im Vergleich zum Budget von CHF 162’099. Gegenüber dem Vorjahr fallen die Abschreibungen CHF 120’605 höher aus.

Der ausserordentliche Ertrag von CHF 36’045 resultiert hauptsächlich von den Entnahmen aus den Vorfinanzierungen von CHF 60’000. 2018 wurden für das Investitionsprojekt «Arbeitsplatz21 » Vorfinanzierungsreserven von CHF 300’000 gebildet. Am 31.12.2023 wurden die Reserven vollständig aufgelöst.

Die Investitionsrechnung weist Nettoausgaben von CHF 3’265’901 aus. Geplant waren Nettoinvestitionen von CHF 3’428’000. Einige Vorhaben mussten aus Prioritätsgründen verschoben werden. Des Weiteren konnten bei vereinzelten Investitionspositionen Einsparungen erzielt werden.

Mit dem Gewinn im Gesamtergebnis von CHF 287’954 steigt der Bilanzgewinn von CHF 1’504’692 auf CHF 1’792’646. Der Verwaltungsrat beantragt der Generalversammlung, den Jahresgewinn dem Konto Gewinn-/Verlustvortrag gutzuschreiben und den Bilanzgewinn auf die neue Rechnung vorzutragen.

Der Eigenfinanzierungsgrad liegt bei 37 %, der Fremdfinanzierungsgrad bei 63 %. Beide Werte haben sich gegenüber dem Vorjahr nicht verändert. Die Kennzahlen liegen weiterhin im Bereich des Richtwertes von 30 % bis 70 %. Das langfristige Fremdkapital beträgt CHF 4.5 Mio. Trotz der Darlehensrückzahlung im Vorjahr war die Liquidität ganzjährig gewährleistet.

Der Selbstfinanzierungsgrad beträgt 63 % (Richtwert: >20 %). Er ist gegenüber dem Vorjahr um 2 Prozentpunkte von 61 % auf 63 % gestiegen. Damit steigt auch das Ausmass der «Finanzierung aus eigener Kraft». Der Anlagedeckungsgrad 2 («Goldene Bilanzregel») beträgt 166 %. Dieser Wert sagt aus, dass das langfristig gebundene Vermögen durch langfristiges Kapital sehr gut finanziert werden kann (Richtwert: >110 %).

Die flüssigen Mittel betragen per 31.12.2023 CHF 1’463’657. Sie haben im Gegensatz zum Vorjahr um CHF 1’669’862 abgenommen. Der Liquiditätsgrad 2 liegt deshalb bei 269 %.

Ausblick
Der Verwaltungsrat hat am 7.12.2023 die Budgets der Erfolgsrechnung und der Investitionsrechnung 2024 genehmigt und die Finanzplanung 2025–2027 zustimmend zur Kenntnis genommen. Das Budget 2024 und die Planjahre 2025–2027 weisen im Gesamtergebnis Verluste von total CHF 1’485’000 aus.

Der geplante Abbau des Gewinnvortrags kommt unseren Kunden zugute. Die Mittel sollen insbesondere dazu verwendet werden, die Preise im Grundbedarf trotz der Kostenentwicklung stabil zu halten.

Geplante Ergebnisse:

Beträge in CHF Budget 2024 Plan-ER 2025 Plan-ER 2026 Plan-ER 2027
Betriebsergebnis -361’000 -312’000 -462’000 -350’000
Jahresgewinn/-verlust -361’000 -312’000 -462’000 -350’000

Geplante Entwicklung Gewinn-/Verlustvortrag:

Beträge in CHF Plan-B 2024 Plan-B 2025 Plan-B 2026 Plan-B 2027
Gewinn-/ Verlustvortrag 1’793’000 1’432’000 1’120’000 658’000
Jahresgewinn/-verlust -361’000 -312’000 -462’000 -350’000

Der Umgang mit dem Bilanzgewinn wird im Rahmen der Finanzstrategie und in Abstimmung mit der Finanzplanung vom Verwaltungsrat periodisch festgelegt.

Mit dem aktuellen Wissensstand und der Finanzplanung 2025—2027 kann die Finanzlage als stabil bezeichnet werden. Die zur Verfügung stehenden Reserven werden in den nächsten drei Jahren insbesondere für die Abdeckung von Kundenbedürfnissen, weitere Optimierungen und Innovationen für die Zukunft eingesetzt.