Editorial
Für uns ist sehr wichtig, stets persönlich und nahe für unsere Kundinnen und Kunden da zu sein. Das war im Jahr des Social Distancing trotz Video-Konferenzen nicht immer einfach. Entsprechend herausfordernd war 2021 für uns wie auch für unsere Kundinnen und Kunden. Als Unternehmen war und ist diese Krise für uns ein stetiger Lernprozess. So war das vergangene Jahr trotz aller Einschränkungen auch ein Jahr der kreativen Lösungen und des Miteinanders, wenn auch über Distanz.
Unsere Dienstleistungen und insbesondere die Informatiksysteme und -anwendungen waren jederzeit verfügbar — mit entsprechenden Schutzkonzepten, um die Gesundheit der Kundschaft und der Mitarbeitenden zu schützen. Um die Daten unserer Kundinnen und Kunden zu schützen, haben wir ein umfassendes und ganzheitliches Sicherheits-Managementsystem erarbeitet. Die Zertifizierung unseres Sicherheitsdispositivs gemäss dem international anerkannten Standard ISO/IEC 27001 stellt einen Meilenstein in der Geschichte der ARI dar.
Wir wollen unsere Kundinnen und Kunden auf dem Weg in die digitale Zukunft begleiten. Mit der Standardisierung der Informatikumgebung haben wir die Grundlage geschaffen, um elektronische Lösungen für Kanton und Gemeinden in kurzer Zeit und kostengünstig einführen und betreiben zu können. Die im letzten Jahr realisierte Anbindung an Edulog zeigt beispielhaft die Vorteile einheitlicher Lösungen. Dank der gemeinsamen Plattform können Schülerinnen und Schüler der von ARI betreuten Volksschulen ohne zusätzliches Passwort einfach und sicher auf eine Vielzahl digitaler Lerninhalte zugreifen.
Um unseren Kunden eine professionelle und zielgerichtete Beratung anbieten zu können, haben wir den Bereich «Projects&Consulting» ausgebaut und personell verstärkt. Der Ausbau erlaubt uns, unsere Kundinnen und Kunden bei der Optimierung ihrer Prozesse mit digitalen Lösungen zu unterstützen. Erste Beratungsaufträge 2021 zeigen, dass seitens Kanton und Gemeinden ein Bedarf für solche Dienstleistungen besteht.
Der Ausbau des Bereichs «Projects&Consulting» war Teil einer umfangreichen Anpassung der Aufbauorganisation. Damit wir uns besser auf die unterschiedlichen Bedürfnisse der einzelnen Kundengruppen fokussieren können, haben wir «Competence Centers» für die vier strategischen Kundensegmente Verwaltungen, Schulen, Gesundheitswesen und Blaulichtorganisationen gebildet. Die «Competence Centers» erlauben uns eine bessere Ausrichtung auf die verschiedenen Kundengruppen und ihre jeweiligen Anforderungen, eine kundenspezifische Optimierung unserer Prozesse, eine grössere Kundennähe und damit eine Verringerung der Reaktionszeiten.
Wenn die Pandemie eines gezeigt hat, dann die Tatsache, dass sich die bisher gültige Arbeitskultur in einem starken Wandel befindet. Flexible Arbeitsweisen und ein Arbeitsumfeld, das kreatives Denken und Schaffen fördert, müssen heute von Unternehmen angeboten werden, um als Arbeitgeber attraktiv zu sein.
Die Erkenntnisse aus der ersten Welle haben wir genutzt, um unseren Mitarbeitenden flexiblere Arbeitsformen zu ermöglichen. Unsere neu gestalteten Büroräume beinhalten offene Bereiche für die Kommunikation, Zonen für konzentrierte sowie für kreative Arbeit. Mitarbeitende verschiedener Teams können so flexibel und abteilungsübergreifend zusammenarbeiten.
Für einen Teil der Mitarbeitenden wurden geteilte Arbeitsplätze, sogenannte «Shared Desks», eingerichtet. Diese Mitarbeitenden verfügen seitdem nicht mehr über einen persönlich reservierten Arbeitsplatz. Mit dieser Massnahme wollen wir neben einer Platz- und Kosteneinsparung insbesondere unsere Attraktivität als Arbeitgeber steigern und die Zufriedenheit der Mitarbeitenden erhöhen.
Erste Erfahrungen mit den neu gestalteten Büroräumen zeigen, dass ein wichtiges Ziel des neuen Konzepts erreicht wird: gemeinsam mit unseren Kundinnen und Kunden entstehen neue, kreative Lösungen.
Seit unserer Gründung richten wir sämtliche Aktivitäten darauf aus, unsere Leistungen effizient zu wirtschaftlichen Kosten zu erbringen. Diese fortlaufenden Anstrengungen haben sich ausbezahlt. In einem Kosten-Benchmark für den IT-Grundbedarf hat ARI mit einem hervorragenden Ergebnis abgeschnitten. Im Vergleich mit anderen kantonalen Informatikdienstleistern weist ARI die tiefsten Kosten auf.
Die kantonale Finanzkontrolle beurteilt den durchgeführten Benchmark für einen Vergleich der Kosten als sehr solide und die Ergebnisse für ARI sehr positiv. Die Finanzkontrolle bestätigt unsere Einschätzung, wonach das im Vergleich mit anderen Informatikdienstleistern gute Ergebnis auf der höheren Anzahl Benutzer und den daraus resultierenden Skaleneffekten basiert. Grundlage dafür bildet das Gesetz über eGovernment und Informatik, welches sicherstellt, dass Kanton, Gemeinden sowie Betriebe und Anstalten des Kantons ihren IT-Grundbedarf beim gemeinsamen Informatikbetrieb decken.
Die erfreulichen Resultate des Kosten-Benchmarks haben uns motiviert, unsere Anstrengungen weiter zu verstärken. Im Berichtsjahr haben wir im Projekt «OPTIMA» zahlreiche Massnahmen in die Wege geleitet, vorangetrieben oder zum Abschluss gebracht, um die Effizienz der Prozesse zu optimieren und unsere Kosten zu senken. Dank der umgesetzten Massnahmen können wir 2022 trotz gestiegenem Leistungsumfang
und trotz der Schliessung des Spitals Heiden bis auf eine Ausnahme sämtliche Services zu den identischen Preisen anbieten.
Das Berichtsjahr schliessen wir mit einem operativen Gewinn von CHF 274’000 und einem Gewinn im Gesamtergebnis von CHF 460’000 ab. Budgetiert war ein operativer Verlust von CHF 626’000 sowie ein Verlust im Gesamtergebnis von CHF 315’000. Das entspricht einem operativen Besserabschluss von rund CHF 900’000 sowie einem Besserabschluss im Gesamtgewinn von CHF 775’000.
Die Gründe für den Besserabschluss sind vielfältig. Eine grössere Zahl von Kunden hat sich im Rahmen der Umstellung auf den «AP21» dazu entschieden, anstelle von Terminals Notebooks einzusetzen. Die höheren Erträge aus diesem Service sowie nicht budgetierte Erträge aus Projektleistungen haben insgesamt zu Mehreinnahmen von über CHF 400’000 geführt.
Geringere Kosten beim IT-Sachaufwand sowie die Tatsache, dass nicht alle Investitionen umgesetzt werden konnten, haben zu entsprechendem Minderaufwand geführt. Insgesamt fällt das finanzielle Ergebnis damit deutlich besser aus als budgetiert. Aufgrund des positiven Abschlusses steigen die Gewinnvorträge in der Bilanz. Unsere Mittelfristplanung sieht vor, diese Gewinnvorträge über die nächsten Jahre mit verschiedenen Massnahmen abzubauen.
Die sehr guten Resultate im Berichtsjahr in einem herausfordernden Umfeld verdanken wir dem grossen Einsatz, der hohen Motivation und der Kompetenz unserer Mitarbeitenden. Ihnen gelten unser Dank und unsere Anerkennung für die vorbildlichen Leistungen. Ein ganz besonderes Dankeschön gebührt wiederum unseren Kundinnen und Kunden sowie den Aktionärinnen und Aktionären für das entgegengebrachte Vertrauen in unser Unternehmen und die konstruktive Zusammenarbeit.

Johannes Dörler
CEO

Lukas Fässler
Präsident des Verwaltungsrates